Integration durch Sport

Das DOSB-Programm "Integration durch Sport"

Der Sport ist ein Feld, in dem Integration sehr leicht fällt. Gemeinsames körperliches Erleben erleichtert ein schnelles Kennenlernen und Näherkommen. Darüber hinaus stellt der Sport einen Raum dar, in dem wichtige Fähigkeiten und Kompetenzen für die Integration erlernt werden können.

Wer im Urlaub am Strand schon einmal versucht hat, sich einer Gruppe von Beach-VolleyballerInnen oder -FußballerInnen anzuschließen, weiß, wie leicht man im Sport mit fremden Menschen in Kontakt kommt. Selten wird jemand abgewiesen und irgendwie schafft man es auch, ohne Worte zu kommunizieren. Persönliche Begegnungen und die Unmittelbarkeit des körperlichen Erlebens beim Sport erleichtern das Kennenlernen und schnelle Näherkommen. Gemeinsam erlebte Erfolge, Niederlagen und Emotionen schaffen ein Gefühl der Verbundenheit. Merkmale wie Nationalität, Hautfarbe oder Weltanschauung, die in anderen gesellschaftlichen Zusammenhängen eine wichtige Rolle spielen, verlieren an Bedeutung.

Sport als Instrument für Soziale Integration!?

Der Sport stellt aber auch deshalb ein wichtiges Instrument für die soziale Integration dar, weil dort einheitliche, definierte Regeln und soziale Normen gelten, die sich weltweit durch Medien und internationale Wettkämpfe etabliert haben. Die Sprache ist in viel geringerem Maße als bei sonstigen Kontaktformen ein ausgrenzendes Element. Natürlich kann der Sport aber auch nicht die Lösung aller gesellschaftlichen Probleme sein. Die Welt des Sports ist keine Insel, auf der nur Sonnenschein herrscht. Ein Blick auf manchen Fußballplatz genügt. Jedes Wochenende treten – wie an anderen Schauplätzen der Gesellschaft auch – alltägliche Probleme als Abbild der Gesellschaft ungeschönt zutage. Doch die positiven Möglichkeiten des Sports, dem entgegenzutreten, sind zweifelsohne gegeben. Der Sport ist ein kultur- und schichtübergreifendes Phänomen. Große Sportereignisse vereinen die Sportfans einer ganzen Nation, die kleinen Wettkämpfe aber bringen genauso die unterschiedlichsten Menschen zusammen.

Sport bietet Raum für Integration

In allen Ländern Europas gibt es populäre SpitzensportlerInnen, die aus Migrantenfamilien stammen und die durch ihre öffentlichen Auftritte das Thema Integration stärker ins Bewusstsein rücken. Denn gerade der organisierte wie auch der nicht organisierte Sport sind grundsätzlich offen für alle Bevölkerungsgruppen und bieten Randgruppen einen verhältnismäßig leichten Zugang zur Gemeinschaft. Der Sport eröffnet einen Raum, in dem wichtige Voraussetzungen für die Integration geschaffen werden können: Er bietet Gelegenheiten zur Verbesserung des Selbstbewusstseins, schult die Akzeptanz von Regeln und Verhaltensweisen und schafft ein Verständnis für soziale Strukturen. Sporttreibende erfahren Spaß und Bestätigung, lernen mit Erfolg und Frust umzugehen und erleben Toleranz und Respekt. Der Sport vermittelt Grundwerte, die auch bei der sozialen Integration helfen, sowohl bei der Zielgruppe als auch bei denen, die sich um sportliche Integrationsangebote bemühen.